Stiffelio

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November 2024
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Handlung

 

Erster Akt

Erstes Bild: Ebenerdiger Saal in Stankars Schloss

Pfarrer Jorg, der in Klopstocks Messias liest, erwartet dringend die Rückkehr Stiffelios, weil den Glaubensbrüdern sein Rat fehlt. Als Stiffelio zusammen mit Lina eintritt, kommen auch Stankar, Federico, Raffaele und Dorotea hinzu. Stiffelio erzählt eine sonderbare Geschichte. Ein Schiffer hatte vor acht Tagen morgens an einem Fenster des Schlosses einen Mann beobachtet und neben ihm eine Frau, die wie von Sinnen schien. Schließlich stieg der Mann aus dem Fenster und flüchtete ins Wasser. Dabei verlor der Mann eine Brieftasche, die der Schiffer Stiffelio ausgehändigt hat. Lina und Raffaele erschrecken, Stankar schöpft Verdacht. Stiffelio will die Papiere nicht lesen, sondern wirft die Brieftasche wegen der Barmherzigkeit Gottes ins Feuer, um so die Sünde auszutilgen. Raffaele zischelt Lina zu, dass er ihr eine Nachricht in das Buch legen will. Als Freunde und Anhänger Stiffelios diesen mit einem Loblied begrüßen, sagt er, dass Gott allein zu loben sei. Lina wird von Reue geplagt.

Als sie mit Stiffelio allein ist, klagt er, dass er auf seiner Reise nur Unterdrückung, Laster, Geldgier, den Mangel an Menschlichkeit und ehebrecherische Frauen erlebt hat. Bei der Erinnerung daran, dass heute sein Hochzeitstag ist, entdeckt er, dass sie ihren Ring nicht mehr trägt. Aus ihrem Seufzen erkennt er ihre Verfehlung. Nachdem Stankar Stiffelio, den er noch immer Müller nennt, zu einer Besprechung abberufen hat, versucht Lina voller Reue zu beten und ihrem Mann in einem Brief alles zu gestehen. Stankar überrascht sie dabei, nimmt ihr den Brief weg und liest den Inhalt. Stankar wirft ihr vor, Schande über ihn gebracht zu haben. Er gebietet ihr, über den Fehltritt zu schweigen, um Stiffelios Seelenfrieden nicht zu stören. Raffaele legt heimlich einen Brief an Lina in das verschlossene Buch, in dem er sie zu einem Treffen bittet. Federico, Linas Cousin, nimmt das Buch mit sich.

Zweites Bild: Festlich erleuchtete Empfangshalle des Schlosses

Im Finale I sagt Jorg, der Raffaele beobachtet hat, zu Stiffelio, dass jemand in dem Buch eine Nachricht hinterlegt hat. Als Stiffelio das Buch öffnen will, fällt der Brief heraus. Stankar liest ihn, zerreißt den Brief, und fordert Raffaele zum Duell auf dem Kirchhof.

 

Zweiter Akt

Ein alter Friedhof. In der Mitte ein Kreuz, links eine Kirche

Lina betet am Grab ihrer Mutter um Vergebung. Raffaele kommt hinzu. Auf ihre Bitte, ihr die Briefe und den Ring zurückzugeben und zu gehen, weigert er sich. Stankar kommt mit zwei Degen in der Hand, um sich mit Raffaele zu duellieren, und schickt Lina fort. Raffaele will nicht kämpfen, bis ihn Stankar als „Findelkind“ beleidigt. Stiffelio, der aus der Kirche tritt, entdeckt die Duellanten und verbietet ihnen, gegeneinander zu kämpfen, noch dazu auf geweihter Erde. Stattdessen verlangt er, dass sie sich versöhnen. Als auch Lina hinzukommt, bittet sie ihren Mann um Verzeihung. Stiffelio erkennt nun, dass Raffaele sein Nebenbuhler ist, und will selbst gegen ihn kämpfen. Aus der Kirche ertönt ein religiöses Lied. Jorg, der aus der Kirche tritt, bittet Stiffelio, der Gemeinde Trost zu schenken. Stiffelio, der noch immer voller Wut ist, kommt zur Besinnung, will aber niemals seiner treulosen Frau verzeihen. Als Jorg auf das Friedhofskreuz weist, fällt Stiffelio ohnmächtig am Fuß des Kreuzes nieder.

 

Dritter Akt

Erstes Bild: Ein Vestibül (Anticamera) mit Türen

Raffaele ist geflohen und hat Lina einen Brief hinterlassen, in dem er sie auffordert, ihm zu folgen. Stankar, der den Brief abgefangen hat, gerät erneut in Wut, fühlt sich entehrt und schreibt einen Abschiedsbrief an Stiffelio, um anschließend mit einer Pistole Selbstmord zu begehen. Jorg, auf der Suche nach Stiffelio, teilt Stankar mit, dass er Raffaele aufgespürt und mitgebracht hat. Stankar will Rache und gibt den Gedanken an Suizid auf. Stiffelio fragt Raffaele, was er tun würde, wenn er Lina freigibt. Raffaele weiß keine Antwort. Stiffelio, der Lina um ein Gespräch gebeten hat, schickt Raffaele in einen Nebenraum, damit er das Gespräch belauscht. Stiffelio gibt Lina frei, damit sie mit Raffaele zusammenleben kann. Er erklärt die Ehe für ungültig und übergibt ihr den Scheidungsbrief. Lina unterschreibt schließlich. Erst jetzt ist sie nicht mehr an das Versprechen ihrem Vater gegenüber gebunden und bittet Stiffelio als Seelsorger, ihr die Beichte abzunehmen. Dabei bekennt sie, dass sie Stiffelio noch immer liebt und dass sie von Raffaele ausgenutzt und verführt wurde. Stiffelio plant, Raffaele zu töten, aber Stankar ist ihm zuvorgekommen. Stiffelio und Jorg beschließen, den Ort des Verbrechens zu verlassen und in die Kirche zu gehen. Lina glaubt an keine Vergebung für ihre ungewollte Sünde.

Zweites Bild: Inneres einer gotischen Kirche, Kanzel auf einer Säule

Dorotea, Federico und der Chor singen einen Bußpsalm. Stankar bittet Gott um Verzeihung. Jorg schlägt dem noch immer verwirrten Stiffelio vor, die Bibel aufzuschlagen. Gott würde ihn erleuchten. Stiffelio schlägt das Neue Testament an der Stelle auf, wo Jesus der Ehebrecherin vergibt, und liest die Stelle laut vor. Auch Stiffelio verzeiht.

Programm und Besetzung

Teatro Filarmonico

Das Teatro Filarmonico oder Philharmonie-Theater Verona ist die Haupt Oper Theater in Verona, Italien, und ist eines der führenden Opernhäuser in Europa. Im 1716 gebaut und später nach einem Brand von 21. Januar 1749 wieder aufgebaut und erneut nach der alliierten Bombardierung am 23. Februar 1945. 

 

Da die Stadt Verona ein Opernhaus benötigte, so wurde es im frühen 18. Jahrhundert entschieden, ein würdiges und großes Theater zu bauen. Die Arbeiten begannen im Jahre 1716 und dauerten 13 Jahren. Schließlich war Einweihung am Abend des 6. Januar 1732 mit dem Pastoraldrama La Fida Ninfa von Antonio Vivaldi, einem Libretto von Scipio Maffei. Die Opernsaison wurde berühmt, und die Opernaufführungen wurden zu wichtigen Ereignissen in der Gesellschaft. Aber am 21. Januar 1749 griff ein Feuer das Theater an und verbannte es. Nach einem neuen Bau  wurde das Theater 1754 mit der Oper Lucio Vero vom neapolitanischen Komponist von Davide Perez wieder eröffnet. Das Opernhaus hatte einen begrenzten Erfolg. Im 18. Jahrhundert, während der französischen Invasion, wurden eine lange Reihe von Feierlichkeiten im Theater gehalten wie die Kantate pro La Santa Alleanza ("Kantate für den Heiligen Allianz") von Gioachino Rossini. Das Theater war Gastgeber internationaler Sänger, und unter seinem Repertoire erschienen die berühmtesten Werke des italienischen und ausländischen Melodrams. 

 

In der tragischen Nacht vom 23. Februar 1945 stürzte das Theater unter dem anglo - amerikanischen Bombenangriff. Die Akademie Philharmonie hatte angekündigt, dass sie versuchen wird, das Theater neu aufzubauen, genau so wie es vorher gewesen war. Das Verfahren dauerte eine lange Zeit: Das Theater wurde im Jahre 1975 wieder eröffnet wurde, mit der Oper Falstaff von Antonio Salieri. 

Das Theater beherbergt immer noch in der Wintersaison die Opern, Ballette und Konzerte.

 

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