Hotel Metamorphosis

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Ein Pasticcio mit Musik von Antonio Vivaldi (* 1678 in Venedig; † 1741 in Wien) in zwei Akten

Text von Ovid in der Übersetzung von Hermann Heiser
Fassung von Barrie Kosky und Olaf A. Schmitt

Neuinszenierung

 

Als einer der berühmtesten und bekanntesten Musiker Venedigs gilt Antonio Vivaldi, der allerdings lange Zeit nur als Komponist von Instrumentalwerken wahrgenommen wurde. Als Cecilia Bartoli 1999 ihr berühmtes erstes Vivaldi-Album veröffentlichte, läutete sie damit eine Vivaldi-Renaissance ein, die die ganze Bandbreite seiner Meisterschaft offenbarte.

 

Für die Pfingstfestspiele 2025 wird Vivaldis virtuose Musik mit Ovids Metamorphosen, von denen 1497 in der Werkstatt von Lucantonio Giunta in Venedig eine volkstümliche Ausgabe mit 52 Holzschnitten hergestellt wurde, verwoben. Die Metamorphosen des römischen Dichters Publius Ovidius Naso, die vermutlich um das Jahr 1 bis 8 nach Christus entstanden, behandeln die ständige Transformation alles Seienden in einem mythologischen Gedicht, aus dem sich seither die Stoffe und Motive der wichtigsten Kunstwerke speisen. Ovid nannte sein Werk ein „Carmen Perpetuum“, ein Lied ohne Ende. Alles fließt, alles verändert sich — Götter, Menschen, Tiere …

Programm und Besetzung

Gianluca Capuano: Musikalische Leitung 

Barrie Kosky: Regie und Konzept 

Michael Levine: Bühne 

Klaus Bruns: Kostüme 

Otto Pichler: Choreografie 

Franck Evin: Licht 

rocafilm: Video 

Olaf A. Schmitt: Konzept und Daramaturgie 

 

Cecilia Bartoli: Arachne / Eurydice 

Varduhi Abrahamyan: Minerva / Nutricen 

Lea Desandre: Echo / Statua / Myrrha 

Philippe Jaroussky: Narcissus / Pygmalion 

Angela Winkler: Orpheus 

 

Il Canto di Orfeo 

Jacopo: Facchini Choreinstudierung 

Les Musiciens du Prince — Monaco 

Haus für Mozart

Als erkennbar wurde, dass die ehrgeizigen Pläne zum Bau eines Festspielhauses in Hellbrunn nicht verwirklicht werden können, tauchte die Idee auf, Teile der Hofstallkaserne als Theatersaal umzugestalten. Nach nur viermonatiger Bauzeit wurde auf dem Terrain der Großen Winterreitschule 1925 ein provisorisches Festspielhaus mit dem Salzburger großen Welttheater eröffnet. Bereits 1926 erfolgte eine erste Umbauphase des unzureichenden Festspielhausprovisoriums durch Clemens Holzmeister. 1927 folgten abermals Adaptierungen, nun konnten auch Opern präsentiert werden: Beethovens Fidelio wurde 1927 als erstes Musiktheaterwerk hier aufgeführt.

Das später sogenannte „Kleine Festspielhaus“ erfuhr noch zahlreiche weitere Umbauphasen: 1937 erfolgte die Drehung des Zuschauerraumes um 180 Grad, wodurch ein Bühnenhausanbau notwendig wurde. Um diesen durchzuführen, ließ Landeshauptmann Franz Rehrl sein Geburtshaus im Toscaninihof abreißen. Benno von Arent gestaltete 1939 das Festspielhaus um und ersetzte die Holzverkleidung durch eine goldverzierte Gipsdecke. Die ungünstigen Sicht- und Akustikbedingungen erforderten einen weiteren Umbau in den Jahren 1962/63. Die Salzburger Architekten Hans Hofmann und Erich Engels verliehen dem Saal die Gestalt, die er bis 2004 hatte.

Seit vielen Jahren verfolgten die Salzburger Festspiele den Plan, ein „Haus für Mozart“ zu schaffen, das den Bühnenwerken des Komponisten in jeder Hinsicht Rechnung trägt: mit einer optimalen Akustik und besten Sichtverhältnissen von allen Plätzen aus. Mit der dazu erforderlichen Intimität des Raumes musste aber zugleich eine ausreichende Sitzkapazität einhergehen. Was wie eine Quadratur des Kreises anmuten mag, hat das Architektenteam Holzbauer & Valentiny vollbracht: Das bisherige Kleine Festspielhaus wurde in drei Bauphasen ab dem September 2003 in ein „Haus für Mozart“ umgewandelt. Der Zuschauerraum des Kleinen Festspielhauses wurde verbreitert, verkürzt und abgesenkt. Zwei neue Zuschauerränge wurden geschaffen, die auf beiden Seiten des Saales bis zur Bühne reichen. Dadurch wird der Effekt erreicht, dass nicht kahle Wände, sondern festlich gestimmte Menschen von drei Seiten die Bühne umrahmen.

Wesentlich verändert gegenüber dem früheren Kleinen Festspielhaus haben sich auch die Foyerbereiche. Durch hohe, stockwerkübergreifende Fenster öffnet sich im Hauptfoyer der Blick zum Stadtbild hin – im Gegenzug wirkt abends der hell beleuchtete Innenraum des Theaters nach außen. Wesentlich geprägt wird das Hauptfoyer durch eine 17 Meter hohe vergoldete Lamellenwand, durch deren Öffnungen ein aus Swarovski-Kristallen geschaffener Mozartkopf zu sehen ist. Die dem Saalbau vorgelagerte Terrasse war seit ihrer Errichtung im Jahr 1924 nie für das Publikum zugänglich: Mit dem Neubau ist sie nun Teil der Pausenfoyers geworden. Die darunter liegende Arkade wurde verglast und ermöglicht eine Öffnung des Auditoriums von zwei Seiten statt wie bisher nur von einer. Damit kann man erstmals direkt aus dem Festspielhaus in die prächtige Stadtlandschaft treten.

Zu einem großen Anziehungspunkt avancierte die neue Festspiellounge auf dem Dach, die SalzburgKulisse (ermöglicht durch den Mäzen Gerhard Andlinger): Schon der Name deutet die prachtvolle Aussicht an, die sich dort auf die Salzburger Altstadt bietet. Die Ausstattung dieser Lounge besteht aus mit Birnbaumholz verkleideten Wänden, die Gobelins in den Nischen stammen von Anton Kolig und Robin Andersen, zwei Zeitgenossen Anton Faistauers.

Zu einem Juwel des neuen Hauses wurde das Faistauer-Foyer (ermöglicht durch den Mäzen Herbert Batliner): Die berühmten Fresken dieses Raumes, die der Salzburger Maler Anton Faistauer 1926 geschaffen hat, wurden nach dem Einmarsch der Nazis entfernt, teilweise auch mutwillig zerstört, und konnten erst 1956 wieder angebracht werden. Zur Eröffnung des Hauses für Mozart wurden sie grundlegend restauriert und der Raum überdies architektonisch in seine historische Gestalt zurückgeführt.

Bei der Außenfassade ist das Holzmeister’sche Ensemble aus den Jahren 1924/37 in seinen Proportionen erhalten geblieben. Bestimmt wird der optische Eindruck der Fassade von den repräsentativen Saalausgängen zur Terrasse, die der Bildhauer Josef Zenzmaier gestaltet hat: Er schuf große Bronzereliefs, die oberhalb der Portale angebracht wurden und Szenen aus Mozarts Le nozze di Figaro, Don Giovanni und Die Zauberflöte zum Gegenstand haben. Die Steinmasken von Jakob Adlhart stehen jetzt gut sichtbar vor dem Entree des Hauses: unter dem neuen, mit Blattgold ausgelegten und weit auskragenden Betondach. Im gesamten Haus kontrastieren grob gespritzte Betonoberflächen mit feinem Blattgold und erzeugen eine ästhetische Spannung.

Von der Hinterbühne öffnet sich ein großes Eisentor in den Toscaninihof. Die außen links und rechts davon angebrachten sechs Betonreliefs „Maskenhaltende Genien“ wurden 1938 abgeklopft, im Jahr 1979 aber von ihrem Schöpfer Jakob Adlhart wieder rekonstruiert. Darüber ist eine Orgel angebracht, die vor dem Bau des Großen Festspielhauses in den Schlechtwettervorstellungen des Jedermann bespielt wurde.

Anlässlich der Feierlichkeiten zu Mozarts 250. Geburtstag im sogenannten Mozart-Jahr wurde das Haus für Mozart mit der Premiere von Le nozze di Figaro (Regie: Claus Guth, Musikalische Leitung: Nikolaus Harnoncourt) am 26. Juli 2006 feierlich eröffnet.

 

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